Die Mergelgruben in Misburg stammen aus der Oberkreidezeit, die vor etwa 70 bis 85 Millionen Jahren stattfand. Damals lag Norddeutschland unter einem flachen Meer, in dem sich über Millionen von Jahren kalkhaltige Sedimente ablagerten. Diese Sedimente, später zu Mergel verfestigt, enthalten zahlreiche Fossilien von Meerestieren.
In den Mergelgruben lassen sich zahlreiche Fossilien aus der Kreidezeit entdecken. Typische Funde sind:
• Belemniten: Versteinerte Reste von Tintenfischen, die an kleine Patronen erinnern. Sie sind häufig und gelten als Leitfossilien.
• Ammoniten: Diese spiralförmigen Fossilien stammen von ausgestorbenen Meerestieren, die mit den heutigen Tintenfischen verwandt sind.
• Seeigel: Fossile Seeigel (Echinodermen) sind ebenfalls ein häufiger Fund und kommen in verschiedenen Formen vor.
• Korallen und Schwämme: Schwämme kommen in den richtigen Schichten häufig vor. Die Korallen gibt es hier nur selten und dann als Einzekorallen.
Wer die Mergelgruben besucht, sollte einige Dinge beachten:
• Ausrüstung: Ein Hammer, ein Meißel und eine Schutzbrille gehören zur Grundausstattung. Zudem empfiehlt sich festes Schuhwerk.
• Genehmigungen: über Outdoor Hannover kann man sich anmelden.
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Die Fossilienfunde aus Misburg sind nicht nur bei Sammlern beliebt, sondern auch von wissenschaftlicher Bedeutung. Geologen und Paläontologen nutzen die Fundstücke, um Rückschlüsse auf die Umwelt- und Klimaverhältnisse der Kreidezeit zu ziehen. Schulen und Universitäten bieten Exkursionen in die Mergelgruben an, um Schülern und Studenten praxisnahe Einblicke in die Erdgeschichte zu ermöglichen.
Die Mergelgruben in Hannover-Misburg sind ein faszinierendes Ziel für alle, die sich für Fossilien und Geologie interessieren. Mit etwas Geduld und der richtigen Ausrüstung lassen sich einzigartige Stücke der Erdgeschichte finden. Gleichzeitig tragen die Funde dazu bei, das Wissen über die Kreidezeit und ihre Meeresbewohner zu erweitern.